Meine Tanzformen

 

Pharaonik

 
Pharaonik ist ein Tanzstil, der aus den Zeichnungen der alten Ägypter entstanden sein dürfte.
 
Wesentlich ist die typische Arm- und Handstellung mit den Handtellern nach oben oder unten im Wechsel von über den Kopf, neben der Hüfte, seitlich, parallel und alles was dem/der Tänzer/in einfällt.
 
Mit den Händen vor oder neben dem Körper lassen sich keisförmige und achterförmige Bewegungen in allen Variationen finden. Auch in die Pharaonik gehören Höhenwechsel mit dem Körper, das heißt man bewegt die Hände "kurbelartig" mit Keisen einer Hand um die andere und geht in die Knie. Anschließend dreht man die Handbewegung um und kommt wieder hoch. Gut zur Pharaonik passt es wenn man sich dreht, also von rechter Seite zum Publikum auf linke Seite zum Publikum.
 
Die Pharaonik erinnert mich manchmal an den Tanz von Marionetten.
 
Pharaonik eignet sich auch recht gut für einen Tanz hinter einer Schattenwand, da bei der Pharaonik  die Bewegungen deutlich zu sehen sind. 
 
Außerdem ist die Pharaonik geeignet für Spiele mit Leuchtelementen im dunklen Raum, da die Bewegungen dann besser gesehen werden und eigentlich ein unendliches Potenzial an Bewegungen entstehen kann.
 
 

ISIS - Wings oder Flügerl

 
ISIS, die Flügel der Göttin Isis, symbolisieren wahrscheinlich den uralten Menscheitstraum vom Fliegen, sie werden am Hals fixiert und mit den Händen an den Stäben gehalten. Im Prinzip kann man machen was technisch möglich ist, klassisch sind das zittern mit den Händen, übertragen auf die Wings. 
  
Bewegungen der Arme auf und ab mit und ohne Bogen, sowie Drehungen aller Art.
 
Die ISIS sind als Tanz schön anzuschauen und attraktiv auf der Bühne.
 
Nachdem die ISIS meist aus glänzenden Stoffen sind, lassen sich auch mit der Beleuchtung gute Effekte erzielen.
 
 

Schleiertanz

 
Der Tanz mit dem Schleier beinhaltet die Spiele mit einem, der Bewegung der Arme und Hände, aber auch des Körpers folgenden Tuches aus einem fließenden Stoff (von Seide bis Organza).
 
Der Schleier war von Anfang an mein Wusch-Stil und ich verwende immer wieder viele Formen und Stoffe in meinen Tänzen. Mein absoluter Liebling ist der reine Seidenschleier, selber bemalt in verschiedenen Farben. Beim selber bemalen aufpassen, die unterschiedliche Farbmenge auf dem Stoff ändert die Flugeigenschaften. Ein Tanz mit einem Schleier kann plötzlich nicht mehr so funktionieren, wenn ein "gleicher " Schleier mit mehr Farbe angemalt ist. Einmal wird der Schleier schwere (Luftwiderstand) und der Schleier wird auch steifer (Flugeigenschaft).
 
Eine Erfahrung aller Tänzer/innen mit dem Schleier fangen die Armmuskeln zu Schmerzen an. Ich habe mit einem Leinenschleier (besonders schwer) meine Muskeln trainiert und die "leichteren" Schleier fliegen dann wie von selber.
 
Eine Besonderheit ist die Melaya, die ein Tuch ist, das die Frauen über den alten Kleidern trugen und mit dem sie kokettiert haben, woraus dann letztlich der Melaya Leff (Skanderani, Iskanderani) wurde.
 
 

Stocktanz oder Saidi

 
Der Stocktanz oder Saidi ist in Oberägypten zuhause und war ursprünglich ein Männertanz. Heute auf der Bühne tanzen den Saidi auch Frauen.
 
Beim Tanz mit dem Stock muss mann zwei Varianten unterscheiden, den Saidi wie er als Original getanzt sein soll, erdig mit den Stockwirbeln, auf den Boden klopfen und werfen. Der Stock ist ein "Stecken" wie er von einem Baum stammt, beide Enden gerade und man tanz mit beiden Enden gleich in der Hand. Viele Tänzer (meist Männer) tanzen den Saidi mit zwei Stöcken.
 
Dann gibt es den Stocktanz der Frauen im Balady als Folkloreteil, mit einem Stock mit Krücke = Halkreisgriff und Verzierungen jeglicher Art. Dieser Tanz ist alles andere als Saidi, es ist ein eher zurückhaltender Tanz mit nicht so viel Dramatik und mehr graziösen Bewegungen.
 
In der modernen Tanzentwicklung hat sich gezeigt, dass der Stocktanz für Männer eher im Original bleibt und für Frauen als eine Mischform getanzt wird. Mischform in zwei Bedeutungen, einmal die Tänzerin tanzt einen "echten" Saidi und wechselt nach einiger Zeit in den "Frauensaidi" oder sie tanzt entweder oder.
 
Zu erkennen ist der Saidi an sich nicht schwer, da es ein sehr schwungvoller Rhytmus ist, der sehr leicht zum mittanzen anregt. Vom Rhythmus her ist er Dum, Tack, Dum, Dum, Tack (1/4, 1/4, 1/8, 1/8, 1/4).
 
Zum Saidi gehört eigentlich eine Folklorebekleidung. Frauen eine Galabeya (ägyptisches Kleid) und Männer einen Kaftan, beide möglichst dunkel. Als Hüftschmuck eignen sich ein schmales Münztücher, eher ein Münzschal.
 
Wenn in einem Lied der Rhythmus wechselt und ein Saidirhythmus gespielt wird lassen sich viele typischen Bewegungen (Sprünge oder Schritte) auch ohne Stock in der Hand tanzen.
 
 

Poi - Voi

 
Poi waren ursprünglich ein Spielzeug für überwiegend Mädchen aus Neuseeland, das im letzten Jahrhundert über die Welt gegangen ist.
 
Pois sind zwei Bälle (oder Ähnliches) an einer Schnur verankert und mit Griffen zum halten. Diese Pois werden gedreht und verschieden geschwungen, sodass sie Bilder in die Luft zeichnen.
Inzwischen gibt es unzählige Varianten der Poi-Bewegungen, die auch verschiedene Hersteller mittels DVD zu den Poi vergeben.
 
Voi nennt man die Poi, wenn man einen Schleier oder nur einfach einen Schal an den Ball oder an die Schnur zum Ball hängt. Damit werden die Bilder in der Luft schöner und deutlicher gezeichnet.
 
Eine spezielle Besonderheit sind die Feuerpoi. Sie bestehen aud einem Griff mit einer Kette und einem Ball aus feuerfestem Stoff, den man am besten mit Lampenöl tränkt. Anschließend anzündet und für einige Zeit mit dem Feuerball tanzt.
Die Feuerpoi haben sicher einiges an Attraktion zu bieten, sind aber nicht ungefährlich. Es kann (je dünner die Brennflüssigkeit ist) beim Drehen (schleudern) Lampenöl (Benzin leichter) aus dem Ball spritzen und weiterbrennen.
Lampenöl brennt außerdem langsamer und man kann länger tanzen als mit Benzin oder ähnlichem.
Zudem sollte man unbvedingt viel Übung mit den Poi haben, da eine hohe Selbstverletzungsgefahr besteht.
Sicherheitsvorkehrungen sind, soweit nicht von der zuständigen Behörde vorgeschrieben mindestens eine Löschdecke und zwei Personen, die sofort helfen können.
Auch eine Attraktion kann man bieten, wenn man mit mehr Übung längere und mehrere Schleier in verschiedenen Farben nimmt.

 


Orientalischer Pop

 

Diese Richtung ist die, im Nahen und Mittleren Osten über die Radiosender verbreitete Form der modernen Musikrichtung und stammt aus der Zeit ab 1960. Man kann westliche Einflüsse sowohl bei den Instrumenten als auch bei den Rhythmen erkennen.

Zu dem werden aus dem internationalen Pop immer wieder Lieder mit den Tanzelementen des Bauchtanzes vermischt. Das Vermischen der internationalen Lieder mit dem Bauchtanz ist deswegen fast logisch, wenn man sich vorstellt, das ein Arabisches Musikstück durchaus 4 Rhythmen haben kann und jede/r die / der dieses Stück tanzt muss auf die Rhythmuswechsel eingehen können.Daher kann man mit den Bewegungen des Bauchtanzes fast, ich möchte sagen alles tanzen.

Für Experimentierfreudige sei folgendes Beispiel : Bauchtanzbewegungen passen zu klassischer Musik, zu Salsa, Tango, Walzer u.s.w. Der Walzerschritt oder der Cha Cha Cha-Schritt passen schon mal nicht zum Salsa, aber auch nicht zum Boogy und schon gar nicht zum Raqs Balady.

Einige Vertreter aus Arabischen Ländern sind aus Ägypten der Rapper Hisam Abbas und der Popsänger Amr Diab, aus dem Libanon Nancy Arjam und Haifa Whebbe und aus der Türkei bei uns bekannter Mustafa Sandal, Tarkan, Siebel Can, Gülsen und viele mehr.