Arabische Folklore

 

Folklore

 

Der Begriff Folklore ist sehr umfangreich und bezeichnet die Volkstänze, Volkstrachten sowie die Traditionen eines Volkes.  Die Wurzeln stammen jeweils aus bestimmten Regionen eines Landes. Somit hat jedes Land seine eigene Folklore.

Einige Folkloretänze finden wir mehr oder weniger deutlich im Bauchtanz unserer Breiten (eigentlich dem Orientalischen Tanz) wieder. Die Folkloretänze sind sozusagen die Wurzel dessen, was sich, nicht nur in Arabien später als „Bauchtanz" auch für den „Westen“ entwickelt hat.

Weil die Folklore in Ägypten anders ist als die in der Türkei oder die Entwicklung  im Libanon, in Marokko, Tunesien, oder den Arabischen Staaten ist auch der ägyptische Bauchtanz anders als der türkische oder der Libanesiche, Marokkanische, Tunesische und so weiter. Damit ist es auch sinnvoll, wenn sich jede/r Tänzer/in auf ein bis zwei Folklore-Richtungen spezialisieren.

Das Schöne an der echten Folklore ist, dass es den Bauchtanz ungemein vielfältig und spannend macht. Vor allem, wenn man sich mit den Wurzeln eines bestimmten Tanzes und seiner Weiterentwicklung beschäftigen kann. Daraus entstehen spanne und kreativ Tanzideen zu modernen Musikstücken.

Als Lehrerinnen habe ich in Europa für die reine Technik immer Europäerinnen gehabt, für Ägyptische Folklore sollte man allerding später einmal eine/n ägyptische/n Lehrer/in wählen um die Autentischen Feinheiten zu erfahren, die wir Europäer nicht wirklich wahrnehmen.
 



 

   GHAWAZEE

Auch heute noch wird auf dem Land eine Tänzerin, speziell wenn sie für Geld auftritt, als Ghazia (Kurzform von Ghawazee) bezeichnet.

Es könnte vergleichbar sein mit unserem Wort "Zigeuner", wir sagen mit Zigeuner nicht „GAUNER“ aber auch nicht „EHRENWERT“.

Wir drücken aus, es ist jemand, dem man nicht uneingeschränkt vertrauen wird.

Die Ghazia waren Zigeunerinnen, die für ihren Lebensunterhalt für reichere Menschen getanzt haben.

Dies kam auf den Bauernhöfen zu Hochzeiten vor.
Allerdings hat das Wort auch den Charakter des Schimpfwortes, es steht auch für Prostituierte.

Im Orient kommt die Verbindung von Prostituierter und Tänzerin immer wieder durch, auch wenn zwei grundlegende Begriffe gemeint sind.

Die Ghawazee werden auch als NAWAR bezeichnet.

Früher (vor der Blüte des Bauchtanzes im Westen) sind die Ghawazee-Tänzerinnen unter freiem Himmel aufgetreten.

Im Gegensatz zu den Awalim (Tänzerinnen aus besserem Haus oder besserer Gesellschaftsschicht), die im Haus auftraten.

Das Zimben gehört zum Ghawazeestil genauso wie schnelle nach außen geschwungene 3/4 Shimmy´s.

Im Gegensatz zu ihrem Ruf trugen die Ghawazee lange Hosen, darüber meist eine Bluse oder einen Mantel (Kaftan)

und eine Kopfbedeckung.

Erst im 20. Jahrhundert rutschte der Rocksaum in den 80-ern bis zum Knie hoch.