Tahia Carioca

(*1923)                *22.02.1919       + 20.09.1999 (Cairo)                       Ismailia

Tahias Vater starb als sie 14 Jahre alt war. Damals wurde sie von der Sängerin und Tänzerin Suad Mahasan nach Cairo mitgenommen. Tahia lebte bei ihr und begleitete sie zu den Auftritten.

Von der Umgebung, der Atmosphäre oder einer angeborenen Begeisterung angesteckt begann Tahia heimlich vor dem Spiegel zu üben und Suad zu imitieren. Nun blieb es nicht aus, das Suad ihr Talent entdeckte. Mit damals noch richtigem Namen Bedauia gab ihr Suad den Künstlernamen Tahia. Sie träumte von einem Engagement im Casino Opera bei Badia Masabne. Suad war nicht gleich einverstanden, da sie Tahia noch für zu jung hielt, gab aber nach und Tahia bewarb sich bei Badia. Damit begann sie ihre Tänzerinnenkariere wie Samia Gamal als Gruppengirl in der Truppe von Badia, wurde aber bald nach vorne geholt.

Im Laufe der Zeit lernte sie in dem amerikanischen Tanz-Film mit Ginger Rodgers den Tanz Carioca kennen. Nach anfänglichen Problemen mit der Musikbeschaffung konnte Tahia allerdings intensiv an diesem Tanz arbeiten. 1942 war es dann soweit, der Tanz war Bühnenreif und hatte mit einem folgenden riesen Erfolg  seine Uraufführung im Casino Opera. Durch die überschwenglich positive Presse bekam Tahia nun den Beinamen Carioca. Es folgten Einladungen in die Nachbarländer Ägyptens und Tahia Carioca begann eine nicht ganz dreißigjährige Kariere als Tänzerin und Schauspielerin.

Sie galt als Grande Madam des Tanzes, weil ihr Stil vornehm und traditionell war. Ein prägendes Detail ihres Stiles sind die binnenkörperlichen Bewegungen und die Ausdruckskraft, die sie über die deutliche Bühnenpräsents schafft.

Dem Film ist sie bis zum Tod treu geblieben aber von der Bühne hat sie sich im Alter von nur 32 Jahren (1951) zurückgezogen um dem Publikum den „SCHÖNEN EINDRUCK“ von ihr nicht zu zerstören.

Für die nachrückenden Tänzerinnen der späten fünfziger Jahre (Naguad Fouad und Suheir Zaki) war sie ein Vorbild.

In Caro leitete sie nach ihrem Bühnenabgang ein Film- und Tanzstudio.